Samstag, 9. September 2017

Zeche Nachtigall

26.08.2017

Aus Venedig sind wir zurück und der Alltag geht weiter. Bini kann heute nicht mit und ich darf mal wieder alleine los.
Auf eine große Tour habe ich allerdings keine Lust und fahre deshalb einfach mal wieder ins Industriemuseum Zeche Nachtigall.
Dort war zunächst eine Zeche, dann eine Ziegelei, später dann ein Schrottplatz und schließlich das Museum.
Also ein sehr interessantes Museum.

"Aha, heute krieje mer de Dampfmaschin. Also, wat is en Dampfmaschin? Da stelle mehr uns janz dumm. Und da sage mer so: En Dampfmaschin, dat is ene jroße schwarze Raum, der hat hinten un vorn e Loch. Dat eine Loch, dat is de Feuerung. Und dat andere Loch, dat krieje mer später."

(Die Feuerzangenbowle, Heinrich Spoerl, Pieper Verlag 1965)

Tja, bei der Dampfmaschine in der Zeche Nachtigall hilft uns die tolle Erklärung vom Lehrer "Bömmel" nicht wirklich weiter.
Sie hat weder vorne eine Brennkammer noch hinten eine Rauchkammer, zu der ich später kommen könnte. Überhaupt fehlt der ganze Dampfkessel. Aber dafür blättert ihr einfach mal ein paar Seiten zurück zur Zeche Zollern. Da ist einer abgebildet. Der hat sogar zwei Löcher vorne.
Hier können wir nur Zylinder und Seilscheiben sehen. 
Sie wird auch nicht mehr mit Dampf, sondern für Vorführungen elektrisch betrieben. 
Ursprünglich stand sie auch nicht hier, sondern in der Zeche Jakobi in Oberhausen und später in der Zeche Franz Haniel in Bottrop, wo sie bis 1873 im Einsatz war.
1987 wurde sie durch das LWL-Industriemuseum übernommen.

 

Ein Hunt (Förderwagen).


Aus Schrottplatzzeiten eines meiner Lieblingsausstellungsstücke.
Dieser tolle Seilbagger ist ein Dolberg D300,
Das Modell wurde von Dolberg ab 1958 gebaut. 


Etwas für die Eisenbahnfreunde ist die kleine Deutz Diesellok. Die stammt aus dem Jahr 1938 und war als Werkslokomotive im Bilstein & Co., Kaltwalzwerk, Hohenlimburg im Einsatz. Nach einen Umweg über die Märkische Museums Eisenbahn, über die ich übrigens in den nächsten Tagen berichte, kam sie 2002 zur Zeche Nachtigall.


Die Ludwig Henz ist ein nicht schwimmfähiger 1:1 Nachbau einer Ruhraak.
Mit solchen Schiffen wurden ab 1776 auf der Ruhr Kohlen transportiert.
Mit der Entwicklung der Eisenbahn nahm aber auch die Ruhrschifffahrt ein Ende, Das letzte Kohlenschiff durchfuhr 1889 die Schleuse Mülheim.


Loren auf dem Dachboden. 
Auf dem Dach des Ringofens fuhr zur Zeit der Ziegelei Dünkelberg eine kleine Lorenbahn. 


Und dann gibt es da noch eine kleine Dampflok. Der hübsche B-Kuppler hat leider weder ein Fabrikschid, noch eine Hinweistafel und der interessierte Besucher bleibt über die Herkunft der Lok im Dunkeln.
Aber irgendwann weiß ich auch Bescheid!


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